Implantate — die sinnvolle Lösung

Die Implantologie ist — neben der Parodontologie — ein Tätigkeitsschwerpunkt unserer Praxis.

Implantate sind Lebensqualität

Implantatträger haben schon nach kurzer Zeit das Gefühl, wieder mit ihren eigenen Zähnen kauen, sprechen und lachen zu können. Nichts kann mehr verrutschen und herausfallen. Weil Zahnimplantate fest und sicher sitzen, können ihre Träger alles essen, wie knackige Äpfel und kräftiges Brot. Diese zurückgewonnene Lebensqualität schätzen die meisten Patienten besonders. Was es mit diesen kleinen "Wunderwerken" auf sich hat, erfahren Sie in unserem Überblick.

Was ist ein Zahnimplantat?

Ein modernes Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel aus Titan. Es wird in den Kieferknochen eingesetzt und heilt dort ein. Auf der Titanwurzel, eigentlich eine Titanschraube, wird später eine Zahnkrone, eine Brücke oder eine Prothese gesetzt.



Ein Einzelzahn-Implantat ist oft die bessere Lösung.

Implantate sind Prophylaxe

Implantate erhalten natürliche Zähne und den Kieferknochen! Das Abschleifen gesunder Zähne wird vermieden, da nur der Zahn ersetzt wird, der wirklich fehlt. Ebenso wie natürliche Zahnwurzeln übertragen auch Implantate die Kaubelastung in den Kieferknochen. Dadurch bleiben Knochen und Stützgewebe erhalten.

Was spricht gegen ein Implantat?

Beinahe jedem Patienten kann bei Zahnverlust mit Implantaten geholfen werden. Nach abgeschlossenem Kieferwachstum gibt es keine Altersgrenze. Unser ältester Implantatpatient war 92 Jahre alt.

Für eine erfolgreiche Implantation sollte ein ausreichendes Knochenangebot vorhanden sein, ggf. muss der Implantologe Knochen aufbauen. Bei Bedarf wird dies in unserer Praxis routinemäßig durchgeführt. Eine gute Mundhygiene sichert den Langzeiterfolg des Implantats, Diabetiker sollten gut eingestellt sein. Bei starken Rauchern ist Vorsicht geboten.

Drei Implantatsituationen, die häufig vorkommen

Nachfolgend sind drei typische Implantatversorgungen dargestellt:

1) Ihnen fehlt ein Zahn:

Ist Ihnen ein einzelner Zahn verloren gegangen, kann der Lückenschluss durch ein Implantat mit einer Implantatkrone erfolgen. Im Gegensatz zu einer Brückenversorgung müssen keine Nachbarzähne beschliffen werden.

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Situation nach Zahnverlust
 
Die herkömmliche Lösung:
eine zahngetragene Brücke, für die gesunde Nachbarzähne beschliffen werden müssen.
 
Eine implantatgetragene Krone ist die beste Lösung.

2) Ihnen fehlen mehrere Zähne:

Auch größere Lücken und sogenannte Freiendsituationen (fehlende Zähne am Ende der Zahnreihe) können durch Implantate versorgt werden.

Statisch sind kleine Brücken meist ausreichend. Trotzdem entscheiden sich Patienten zunehmend für eine Zahn-für-Zahn-Versorgung, da sie den Komfort (Erhalt der Zugänglichkeit für Zahnseide, kein Stecken bleiben von Nahrungsresten, unter dem Brückenzwischenglied) schätzen. 
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  Nebeneinander fehlen mehrere Zähne
         

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Die herausnehmbare Lösung: eine einfache klammerbefestigte Teilprothese.   Die implantatgetragene Brücke.  

Einzelzahnimplantate sind die eleganteste Lösung.

3) Ihnen fehlen alle Zähne:

Auch wenn Sie alle Zähne verloren haben, sind Implantate höchst sinnvoll. Schlecht sitzende Prothesen bekommen wieder guten Halt, ein weiterer Knochenabbau wird verhindert. Im Oberkiefer kann in der Regel auf die beeinträchtigende Abdeckung des Gaumens verzichtet werden.
Als Faustformel gilt: Der Tragekomfort kann mit der Anzahl der Implantate erheblich gesteigert werden. Bei ausreichendem Knochenangebot kann sogar wieder ein festsitzender Zahnersatz eingegliedert werden. Aber auch eine Minimalvariante von zwei Implantaten im Unterkiefer kann den Prothesenhalt schon deutlich verbessern.

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Die schleimhautgetragene Prothese findet keinen Halt. Das Zahnfleisch ist ständig entzündet.

 

Vollprothese auf Konuskronen fixiert

 

Dauerhaft fest: auf Implantaten fixierte Brücke

Allgemeine Antworten zu Ihren Fragen:

Wie sieht der zeitliche Ablauf einer Implantatversorgung aus?

So könnte der zeitliche Ablauf einer Implantatversorgung aussehen:

1 Monat:
Planung und Vorbereitung in Kooperation mit dem Hauszahnarzt

3 bis 4 Monate:
Einsetzen des Implantats und Einheilzeit
Freilegung des unter der Mundschleimhaut eingeheilten Implantats

1 Monat:
Prothetische Versorgung (Kronen, Brücken, herausnehmbare Prothesen) in der Regel durch Ihren Hauszahnarzt

Sofortimplantation:

Bei einer Sofortimplantation wird das Implantat unmittelbar nach der Entfernung des Zahnes in den Kieferknochen eingesetzt (nicht zu verwechseln mit Sofortbelastung). Voraussetzung ist ein gut erhaltener, entzündungsfreier Knochen.

Sofortbelastung

Im Unterschied zu dem oben beschriebenen Ablauf, heilt das Implantat nicht unbelastet ein, sondern wird sofort mit einer provisorischen Krone bzw. einem herausnehmbaren Zahnersatz versorgt.
Bei mindestens vier Implantaten im zahnlosen Unterkiefer kann dies eine „elegante Variante” zu einem unbefestigten Provisorium sein. Bei Frontzahnimplantaten im Oberkiefer kann diese Methode aus ästhetischen Gründen vorteilhaft sein. Ein optimal erhaltener, entzündungsfreier Knochen ist unbedingte Voraussetzung. Man sollte allerdings wissen, dass das statistische Verlustrisiko etwas höher ist.

 

Wie läuft eine Implantation ab?

Nach einer örtlicher Betäubung und der Eröffnung der Mundschleimhaut formt der Implantologe zunächst mit einem Spezialbohrer im Kiefer eine passgenaue Bohrung für das wurzelförmige Implantat (Bild 1 und 2).

Das Implantat wird eingesetzt und die Mundschleimhaut wieder verschlossen (Bild 3).

Der Knochen stabilisiert das Implantat und nach rund drei bis sechs Monaten sind Knochen und Implantat fest miteinander verwachsen.
Ist die Einheilphase abgeschlossen, wird das Implantat freigelegt und ein "Schleimhautausformer" eingesetzt
(Bild 4 und 5).
 
Nach Abdrucknahme fügt der Prothetiker ein Aufbauelement in das Implantat ein und befestigt darauf die Zahnkrone (Bild 6).

 

 

 

 

 

Implantation ohne Öffnen der Mundschleimhaut.

In ganz seltenen Fällen kann auf das Aufklappen der Mundschleimhaut (wie oben dargestellt) verzichtet werden. Voraussetzung hierfür ist ein breiter Knochen und eine genaue dreidimensionale Planung (siehe Volumentomographie). Bei dieser Methode sind nach dem Einsetzen des Implantates keine Schwellungen zu erwarten.

Ein Eröffnen der Mundschleimhaut mit einer geschützten Einheilung des Implantates unter der Schleimhaut stellt in der Regel die sicherere Methode dar.

 

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Gibt es Allergien gegen Zahnimplantate?

Seit etwa 40 Jahren werden Zahnimplantate aus Reintitan erfolgreich eingesetzt. Seither sind keine allergischen Reaktionen bekannt geworden. Da Titan keine allergischen Bestandteile enthält (biokompatibel) wird es z. B. auch für Gelenkprothesen verwendet.

Wie lange hält ein Zahnimplantat?

Ein gut eingeheiltes und prothetisch fachgerecht versorgtes Implantat kann ein Leben lang halten. Voraussetzung für diesen Langzeiterfolg ist eine gute Mundhygiene. Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung, bei Ihrem Hauszahnarzt oder in unserer Praxis, kann Ihnen gezeigt werden, wie Sie Ihre Implantate und Zähne optimal pflegen können.

Sollten Sie an einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) leiden, ist diese vor der Implantatversorgung zu behandeln, da Bakterien von den Zähnen auch auf die Implantate übergehen können (siehe auch Rubrik Parodontitis).

Was muss ich für ein Implantat bezahlen?

Die Kosten für eine Implantatversorgung hängen von der Anzahl der Implantate und dem Aufwand der Behandlung ab. Ein individueller Kostenplan kann erst nach Diagnostik und Therapieplan erstellt werden.

Bitte beachten Sie:
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für die chirurgische Behandlung innerhalb der Implantatversorgung nur in seltenen Ausnahmefällen (z.B. bösartiger Tumor). Für die prothetische Arbeit gibt es einen bestimmten Festzuschuss. Die privaten Versicherungen übernehmen je nach Tarif den Großteil der Kosten. Obwohl kurzfristig finanziell aufwändiger, sind Implantate auf Dauer mit Sicherheit die vorteilhaftere Lösung als eine konventionelle prothetische Versorgung.